Pappelknospe – klein und überraschend großartig

Dort, wo es beim leisesten Windhauch knistert und raschelt, steht bestimmt eine Pappel und zittert wie Espenlaub. Aber sie kann viel mehr als rascheln, als Überschwemmungsschutz, als Zündholz, Unterstützung für Bienen und vor allem als Heilpflanze.

Von Holzschuh bis Zündhölzern

Man sagt, die Pappel ist ein Baum der Elemente, ein Baum der Luft und des Wassers. Geht man den Worten des Volksmundes nach, so fällt uns ein Satz ein… „Die Pappel zittert ja wie Espenlaub“. Das ist nicht einmal falsch, denn die Espe ist eine Unterart der Pappel und das „Zittern“ kommt auch nicht von ungefähr – denn das Rascheln und Rauschen des Windes im Laub der Pappeln hat schon etwas für sich. Es lässt uns innehalten und wer genau hinhört kann die eine oder andere Stimme vernehmen… Tatsächlich stehen Pappeln gern in Gruppen an sogenannten mystischen Plätzen und das Harz der Knospen wird seit jeher gern als Räucherzutat verwendet.

Aber ganz irdisch gesehen steht die Pappel liebend gern in ganzen Armeen an Flüssen, in Auwäldern und Feuchtgebieten. Weltweit sind derzeit 30 Arten bekannt, wovon 4 in Europa verbreitet sind. Den meisten Menschen ist die Pyramidenpappel bekannt, aufgrund ihrer charakteristischen Säulenform. Diese wird bis zu 35m hoch und es ist sehr schön anzusehen, wie sie sich zum Himmel reckt. Alle Pappelarten lassen sich recht einfach und schnell vermehren und sie wachsen auch zügig nach, deswegen werden sie gern zum Nachforsten in Überschwemmungsgebieten eingesetzt. Die flachwurzeligen Bäume halten so den Boden fest. Auch bei der Wiederaufforstung von Auengebieten ist die Pappel ein gern gesehener Baum.

Da das Holz der Pappeln kaum ätherische Öle enthält kann man auch gern Ställe für Kleintiere damit einstreuen. Früher wurden aus dem weichen Pappelholz die bekannten Holzschuhe geschnitzt und aufgrund ihrer schlechteren Brenneigenschaft verarbeitet man sie heute noch zu Zündhölzern.

Versteckte Kätzchen

Im Frühjahr erscheinen die hell rötlichen Kätzchen, die kaum jemand zu sehen bekommt, da sie nur im oberen Bereich der Pappeln wachsen. Nach und nach bilden sich dann an den Spitzen und entlang der Zweige die leicht klebrigen Pappelknospen, die grünlich bis braun sind und süß und mild duften.

Bis heute werden von der Pappel die Rinde, Blätter und vor allem die Knospen in der Heilkunde verwendet. Beliebt sind Tees, die eine heilende Wirkung bei Entzündungen aller Art haben, sowie gegen Fieber, Rheuma, Gicht und auch bei Blasenentzündungen helfen sollen. Man kann die Pappelknospen-Tees aber auch hervorragend als Waschungen und Bäder einsetzen, besonders wirksam sind diese bei Erkältungserkrankungen und Hautproblemen. Aus den Knospen werden bis heute beliebte Salben hergestellt, die besonders bei oberflächigen Verbrennungen und bei äußerlichen Hämorriden große Wirkung zeigen.

Schon seit Jahrtausenden werden sie für Heilzwecke genutzt, so beschrieb der berühmteste Pharmakologe des Altertums und Militärarzt Dioskurides die Heilwirkung bei Ischias und Harnzwang bei Kaiser Claudius und Nero. Hildegard von Bingen bereitete Salben für den Einsatz bei Hauterkrankungen und im „New Kreuterbuch“ von Matthiolus (1500-1577), dem italienischen Arzt und Gelehrten werden die harzigen Pappelknospen auch für verschiedenste Einsätze erwähnt. Bis heute verwendet man sie, aufgrund ihrer antibakteriellen, wundheilungsfördernden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung für medizinische Zwecke. Auch wir konnten nicht auf diese Knospen verzichten und so findet ihr sie natürlich in unserem SALVA.MARO FRESH.BITTER

Bienen und die Pappelknospe

Aber zu viel sollte nicht den Bäumen abgeerntet werden, denn das kostbare Harz der Winterknospe wird von Bienen zum Abdichten der Bienenstöcke und deren Eingänge, zur Abwehr von Infektionen und zur Einbalsamierung von Fremdkörpern oder fremden Eindringlingen benutzt. Im Frühjahr entreißen sie den Knospen das Propolis und verarbeiten diesen durch Kauen und Einspeicheln weiter.

Wie immer ist ein Gleichgewicht entscheidend, wir wollen alle etwas von der Natur, also lassen wir ihr auch das Notwendige für sie.