Die Süßholzwurzel, eine gern gesehene Pflanze in Bauerngärten, wird seit jeher eingesetzt um Entzündungen im ganzen Körper, vor allem in der Lunge, im Magen und im Darm zu lindern. Weiter verarbeitet sorgt sie mit ihrer starken Süßkraft und dem sehr speziellem Geschmack immer wieder für Gesprächsstoff…

Das Echte Süßholz (Glycyrrhiza glabra) zählt, wie die Erbse zu der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und Schmetterlingsblütler. Sie liebt vollsonnige Standorte und wächst vorrangig an trockenen Stellen, in Gebüschen, auf Sand- oder Lehmböden. Klassische Anbaugebiete befinden sich im heutigen Vorderen Orient. Das krautige Süßholz wächst mehrjährig und verzweigt und kann eine Höhe von 50-150cm erreichen. Die bläulich-violetten und weißen Schmetterlingsblüten haben eine Länge von 8-12mm und erschienen von Juni bis August, je nach Standort. Die frostempfindliche Pflanze ist auch bekannt unter den Namen Spanisches, Russisches oder Deutsches Süßholz, aber auch als Süßwurz oder Lakritzholz…

Lakritze und doch süß?
Spätestens jetzt ist doch jedem klar von was wir heute berichten. Nicht jeder mag den Geschmack von Lakritze, da gehen die Meinungen stark auseinander. Doch ist das Süßholz nicht umsonst in unserem SALVA.MARO enthalten. Wir konnten einfach nicht auf die Inhaltsstoffe verzichten! Und richtig dosiert eingesetzt unterstützt er die Geschmäcker anderer Pflanzen, während er sich hochwirksam im Hintergrund aufhält und nur feine Akzente setzt, die schon mal an Fenchel oder Anis erinnern.Ist die Pflanze einmal erntefähig, dass ist meist ab dem 4. Kulturjahr, werden im Spätherbst oder im frühen Winter die Nebenwurzeln geerntet. Hier steckt der eigentliche Wirkstoff in besonders hochwertiger Menge: Das Glycyrrhizin! So wie der Gattungsname Süßholz = Glycyrrhiza glabra, weißt das lateinische Wort bereits auf den entscheidenden Faktor hin „glycyrrhiza“ (griech. „glykyrrhíza“; glykys für süß und rhiza für Wurzel). Dieser Bestandteil ist tatsächlich 50-mal süßer als Rohrzucker. Daher wurde und wird die Süßholzwurzel seit jeher als Süßungsmittel verwendet.Neben der Verwendung als Lakritze, kann die Wurzel in der Küche also als Zuckerersatz dienen, um verschiedenste Süßspeisen, wie zum Beispiel Obstsalate zu süßen. Bei den Chinesen benutzt man übrigens eine Brühe, die als Grundlage verschiedenster Gerichte dient.
Schon wird Süßholz geraspelt
Aber gehen wir noch einmal zur Ernte zurück… Was passiert mit den Wurzeln? Sie werden entweder im Ganzen verwendet oder geschnitten, gerieben oder geraspelt! Süßholz raspeln – das kenne ich doch! Ja ganz recht – das ist ein sehr altes Sprichwort, seine Ursprünge kommen tatsächlich aus der Herstellung von Süßwaren. Wenn jemand „Süßholz raspelt“ dann schmeichelt er dem Gegenüber, er ist lieblich oder süß zu ihm. Süßwaren wurden seit dem Altertum bis heute mit Süßholz hergestellt. Nimmt man die geraspelten Wurzelstücke und extrahiert dann den Saft, so entsteht eine schwarze breiige Substanz, die in weiterer Folge zu, der uns bekannten Lakritze verarbeitet wird. Diese Säfte finden sich auch in Likören, Craft-Bieren sowie als Aromastoff bei Tabakwaren wieder.

Machen wir wieder einen Ausflug in die Geschichte: Die alten Ägypter hatten bereits ein Getränk, dessen Hauptbestandteil Lakritze war – den „Mai sus“ und sie legten die Wurzeln in ihre Gräber, um im Jenseits mit genügend Süßem versorgt zu sein. Die Hindus glaubten, dass ein Getränk aus Milch, Zucker und Süßholz die sexuelle Vitalität erhöhen kann. Als Heilmittel und Durstlöscher geschätzt, soll der Botaniker Theophrastos von Eresos, der ca. 350 v.Chr. lebte die Pflanze zur Standardausrüstung der römischen Soldaten gezählt haben. Später, im Mittelalter wurde Süßholz eingesetzt, um die schlimmen Folgen von verdorbenem und stark gewürztem Essen zu lindern. Das führte sogar soweit, dass es im Jahr 1305 zu einer Importsteuer geführt haben soll, die von Edward I. eingeführt wurde, um die Reparatur der London Bridge zu finanzieren. Seit dem 15. Jahrhundert war Lakritze dann ein fester Bestandteil in Apotheken.

Zähne putzen mit Wurzeln
Die Heilwirkungen vom Süßholz sind vielfältig. Forscher haben herausgefunden, dass die Inhaltsstoffe bestimmte Viren in ihrem Wachstum hemmen können, was eine schnellere Heilung zur Folge hat. Daher können Extrakte der Süßholzwurzel Bakterien in ihrem Wachstum bremsen und das Einnisten dieser in der Magenschleimhaut verhindern, dass wiederum zur Folge hat, dass es zu einer Erleichterung bei Magen-Darm-Erkrankungen kommen kann. Die heilsame Wirkung bei Magengeschwüren ist selbst bei Schulmedizinern anerkannt. Es braucht aber nicht erst zu einem Geschwür kommen, das Süßholz kann bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Sodbrennen eingesetzt werden.
Da es auch östrogenähnliche Pflanzenstoffe enthält, wird die Süßholzwurzel auch bei Östrogenmangel und den damit einhergehenden Beschwerden, die gern in den Wechseljahren auftreten benutzt, um diese zu beheben. Bei allgemein hormonellen Störungen, kann die Pflanze zum Ausgleich des Östrogenspiegels verwendet werden. Das ist z.B. in der TCM = Traditionellen Chinesischen Medizin seit langem bekannt und zeigt große Erfolge. Insbesondere bei Allergien (Heuschnupfen), niedrigem Blutdruck, Herpes, Hepatitis, Rheuma etc. Die Anwendung wird meistens in Form von Teeaufgüssen, gern in Verbindung mit anderen Kräutern genutzt, oder auch als Tinktur, wie zum Beispiel bei Halsentzündungen. Obwohl die Aromastoffe ja, wie bereits erwähnt bei Tabakwaren eingesetzt werden, wird sie kurioserweise auch beim Entwöhnen vom Rauchen erfolgreich verwendet. Schließlich lassen sich getrocknete Süßholzstangen auch kauen, sodass sie zweifach der Zahnpflege dienen: Zum einen entfalten die antibakteriellen Inhaltsstoffe ihre Wirkung direkt auf das Zahnfleisch, zum anderen entsteht aus dem faserigen Holz beim Kauen eine Art natürlicher Zahnbürste.
Ob nun als Tee, Tinktur, pur als Wurzel, als Lakritze oder wie bei uns als Teil unseres SALVA.MARO fresh bitter – die Süßholzwurzel entfaltet ihre Wirkung am besten in einer Umbruchsphase und die haben wir doch regelmäßig im Leben…
